Wie finde ich den G-Punkt einer Frau?

Der G-Punkt. Da muss er doch irgendwo sein!?

Kurz hinter dem Scheideneingang in Richtung Bauchdecke soll sich eine Fläche mit einer leicht rauen Struktur befinden.

Er hatte es doch extra nachgelesen und zudem seine Liebste vorher auch gebührend gestreichelt, liebkost und geküsst. Am ganzen Körper. So komme sie in die richtige Stimmung, hieß es. Und es scheint zu funktionieren. Seine Liebste stöhnt leise lustvoll auf. Zwei Finger schieben sich weiter in das köstliche Nass hinein. Er erforscht streichelnd die Umgebung. Und nun spürt er es auch: Hier ist eine leicht erhabene Fläche. Er umkreist sie langsam, streicht mit dem „Komm her“-Zeichen über die Fläche, malt schwungvolle Achten, probiert sich vorsichtig beim Tippen von Morsezeichen. Je mehr Zeit er sich dabei lässt, desto besser scheint es seiner Liebsten zu gefallen. 

An dieser Stelle könnte die Geschichte noch weitergehen und in einem fulminanten Geysir der Lust enden, in der weiblichen Ejakulation. Aber das muss nicht sein und außerdem hier soll es erst einmal um den G-Punkt an sich gehen.

Ihn zu finden und zu stimulieren braucht ein wenig Übung und Einfühlungsvermögen.

Begeben wir uns also auf Entdeckungsreise!

Vorher jedoch möchte ich den Forschungsreisenden ein paar wesentliche Informationen zu diesem Thema mitgeben. Denn dadurch wird deutlich, wie unglaublich unterschiedlich sich die weibliche Anatomie darstellt und wie sehr auch der Kopf eine Rolle dabei spielt. Und warum es durchaus möglich sein kann, dass sich hier gar nichts tut.

Wo ist der G-Punkt?

G-Punkt: Der wohl mysteriöseste Teil des erotischen weiblichen Körpers

Der menschliche Körper ist an sich schon ein Wunderwerk. Ein Wunderwerk, das uns nicht nur am Leben erhält, sondern das uns auch noch eine Quelle schier unerschöpflich lustvoller Gefühle sein kann. Vieles ist immer noch nicht endgültig erforscht. Warum überhaupt gibt es zum Beispiel den weiblichen Orgasmus? Schwanger werden Frauen auch ganz ohne. Vielleicht wollte uns die Natur einfach nur einen Gefallen tun.

Wenn es jedoch in sexueller Hinsicht ein Mysterium am weiblichen Körper gibt, dann ist dies wohl der G-Punkt.

In der Sexualwissenschaft wird bis heute erbittert um seine Existenz gestritten. Man ist sich schlichtweg nicht einig. Während die einen nichts finden, beschwören die anderen seine existentielle Bedeutung für das sexuelle Empfinden.

2017 erst hat Helen O’Connell die Existenz des G-Punktes als klar abgegrenzte Struktur widerlegt. Sie hatte dazu 13 menschliche Leichen seziert. Das hört sich im ersten Moment vielleicht komisch an. Wie lässt sich weibliche Lust an toten Körpern erforschen? Das war möglich, da es hier erst einmal nur um die anatomische Struktur ging. 

Nebenbei bemerkt, genau diese australische Urologin wird auch dafür gefeiert, dass sie 1998 (auf dieselbe Untersuchungsweise) die wahre Größe der Klitoris entdeckt und damit das Wissen um die weibliche Sexualität revolutioniert hat! (Quelle: Sunday Morning Herald)

Auch in den Boulevardblättern finden sich immer wieder unterschiedliche Aussagen. „Ja, es gibt ihn, wir haben ihn gefunden!“ Oder eben auch nicht.

Allerdings scheint sich mittlerweile die Erkenntnis durchzusetzen, dass es innerhalb der Vagina tatsächlich einen Bereich gibt, der unter bestimmten Umständen für eine Stimulation sehr empfänglich ist. Unter bestimmten Umständen wohlgemerkt. Auch wenn er nicht als eigenständiges Organ erkennbar ist, so scheint er doch da zu sein. 

Worum genau handelt es sich beim G-Punkt?

Gehen wir einmal davon aus, dass er da ist. Dann stellt sich die Frage, was er ist. Warum sind Frauen hier so besonders empfindlich? Woraus besteht dieser ominöse erogene Bereich? Und schon wieder gibt es unterschiedliche Theorien.

1. Die Prostata-Theorie

Handelt es sich um Gewebe, das Ähnlichkeit mit der männlichen Prostata hat?

Einige Männer unter den Lesern haben vielleicht schon herausgefunden, dass dieses Organ bei ihnen eine äußerst lustvolle Komponente hat. Oder haben kann.

Wie die weibliche Prostata (wenn wir sie denn so nennen wollen) ist auch sie am männlichen Körper innen gelegen. Der Weg zu dieser Lustquelle geht also durch den Anus. Oder man versucht es mit Druck auf den Damm. Das ist der Bereich zwischen Hodensack und Anus. Wer das Gefühl noch nicht kennt, einfach einmal ausprobieren

In dieser ersten Theorie wird davon ausgegangen, dass es eine Parallele zwischen Frau und Mann gibt. Neuerer Untersuchungen haben dies auch bestätigt. Kein Wunder, sind wir doch zu Beginn unserer fetalen Entwicklung geschlechtlich alle gleich.

Erst nach den ersten sechs Wochen beginnen sich im Mutterleib aus denselben Anlagen heraus die Unterschiede zu entwickeln. Ganz schön spannend, wie ich finde! Rund um die Harnröhre herum bilden sich bei Frauen die paraurethralen Drüsen oder auch Skene-Drüsen genannt. Diese schwellen ähnlich der Prostata bei starker Erregung an und füllen sich mit Flüssigkeit. Jene wiederum ist ähnlich dem männlichen Ejakulat, nur ohne Sperma versteht sich. Und auch sie kann herausschießen.

Oben habe ich die Forschung Helen O’Connells zur Struktur des G-Punktes erwähnt. Der slowenische Pathologe Milan Zaviačič hatte sich zu seinen Lebzeiten insbesondere mit der weiblichen Ejakulation beschäftigt und dazu dieses besondere Drüsengewebe erforscht. 

Herausgekommen ist bei diesen Untersuchungen, dass dieses Drüsengewebe bei jeder Frau höchst unterschiedlich ausgeprägt ist. Und das mag auch einer der Gründe dafür sein, dass nicht jede Frau auf die Stimulation des G-Punktes mit der höchsten Glückseligkeit reagiert. Vielleicht findet sie es richtig toll. Vielleicht passiert aber auch gar nichts.

2. Die Klitoris-Theorie

klitoris g-punkt

Eine weitere Theorie besagt, dass es sich bei dem G-Punkt um einen Teil des Klitorisgewebes handelt.

Bis 1998 ging man allgemein davon aus, dass die Klitoris aus dem sichtbaren Teil zwischen den inneren Vulvalippen bestünde. Ein winzig kleiner Schaft, der in der von der Vorhaut bedeckten Eichel mündet. Ein Penis aus dem Miniaturwunderland sozusagen. Und dann kam besagte Helen O’Connell um die Ecke und revolutionierte diese Sichtweise.

In Wirklichkeit ist die Klitoris nämlich nicht viel kleiner als ein Penis. Nur ist der größte Teil nicht sichtbar, denn er verbirgt sich schön eingearbeitet im Inneren des weiblichen Genitales.

Zwei ca. zehn Zentimeter lange Schenkel umrahmt von zwei Schwellkörpern ziehen sich bis zum Scheideneingang durch das Becken. Und diese Schwellkörper übrigens reagieren ganz genauso, wenn auch wieder nicht so auffällig, wie ihre Kollegen am Penis: Sie füllen sich bei Erregung mit Blut und schwellen an. Und sie lieben dann die Berührung.

Es könnte nun also so sein, dass sich diese Ausläufer der Klitoris im Scheideninneren auf G-Punkthöhe befinden und auf die Stimulation so wunderbar reagieren. Wie aber auch bei der Penisgröße gibt es bei der Klitoris Variationen. Und vielleicht reichen bei manchen Frauen die Schenkel oder Schwellkörper nicht ganz bis hierher. Und so findet die eine Frau die Berührung richtig toll und bei der nächsten passiert gar nichts.

Es wird geforscht und geforscht. Aber vielleicht ist der letzte wissenschaftliche Beweis auch gar nicht so wichtig. Viele Frauen (aber bei weitem eben nicht alle) schwärmen von lustvollen Gefühlen bei der Stimulation dieses besonderen Bereichs innerhalb ihrer Vagina. Und darauf kommt es letztlich an.

Welcher Name ist der richtige?

Unter den eindeutigen Verfechter*innen übrigens wird auch noch herum gezickt. Wie soll er genannt werden, dieser besondere erogene Bereich?

G-Punkt, G-Zone, G-Spot, G-Fläche?

G-Punkt ist wohl der gängigste Name und soll hier auch im Folgenden verwendet werden.

Wir wissen zwar ganz sicher, dass es sich um eine Fläche und keinen Punkt im mathematischen Sinne handelt. Aber sich darüber aufzuregen ist meiner Meinung nach Wortklauberei. Und das schreibe ich an dieser Stelle ganz bewusst. Immerhin bin ich genau deswegen schon einmal ganz böse angegriffen worden.

Wofür steht eigentlich das G? Genital? Großartig? Göttlich?

Würde alles passen, ist aber leider falsch. Hinter dem G verbirgt sich ganz einfach der Name des deutschen Gynäkologen Ernst von Gräfenberg. Dieser hat die erogene Zone 1950 in einem Beitrag erstmalig erwähnt. 30 Jahre später wurde der G-Punkt dann auch als solcher als Dank nach ihm benannt.

Erogene Zonen brauchen die richtige Stimmung, um in Schwung zu kommen

Dass aus meiner Sicht wichtigste überhaupt zum Thema G-Punkt ist die Tatsache, dass es sich um eine erogene Zone handelt.

Erogene Zonen verteilen sich am ganzen Körper und dies entgegen aller Klischees sowohl am männlichen als auch am weiblichen. Und hier komme ich auch schon zum Punkt. Wenn wir in der richtigen Stimmung sind, kann die Berührungen dieser erogenen Zonen ganz wunderbar sein.

Im falschen Moment jedoch passiert: nichts.

Das kennen wir wohl alle. Unser Partner oder unsere Partnerin erwischt uns beim Abwasch, langt mit der Hand Richtung Brüste oder Penis und wir sind alles andere als angetörnt. Bei Kerzenschein, nackt auf dem Bärenfell vor dem Kamin hingegen können wir bei der gleichen Berührung nur noch lustvoll aufstöhnen und uns hingeben. Ich übertreibe etwas, aber das macht ja bekanntlich anschaulich.

Und genauso verhält es sich bei dem G-Punkt. Aus dem Stegreif befummelt kann die Berührung sogar unangenehm sein.

Zum Vergleich: Der gekonnte Griff des Urologen oder der Urologin in Richtung Prostata ruft beim Mann auch keine Begeisterungsstürme hervor. Die richtige Einstimmung wäre hier allerdings fehl am Platze, schließlich geht es um die Gesundheit und nicht um die Lust.

Der G-Punkt wiederum soll Lust machen. Hier ist die Einstimmung daher fundamental wichtig. Und gehen wir einmal davon aus, dass die Bedingungen optimal sind (s. Theorie 1 und 2), müssen wir ihn wie jede andere erogene Zone zuerst zum Leben erwecken.

Passt die Stimmung? Ist die Liebste bereit für ein Schäferstündchen? Kann sie sich entspannen, die Berührungen genießen? Dann eignet sich zum Aufwärmen eine ausgiebige Erkundung des gesamten weiblichen Körpers. 

Lass Dir Zeit bei der Erkundung des G-Punktes

G-Punkt finden ohne Zeitdruck

Gerade beim G-Punkt kommt es schnell zu Missverständnissen. Einmal berührt, mh, nichts passiert. Und schon ist der Frust da. Stimmt etwas nicht mit mir? Mit ihr? NEIN! Das kann dauern!

Viele gehen davon aus, der G-Punkt würde immer und vor allem sofort auf Berührung reagieren. Warum sollte es nun ausgerechnet bei dieser einen erogenen Zone anders sein als bei allen anderen?

Erregung entsteht zuerst im Kopf. Hier wird der Schalter umgelegt: Will ich oder will ich nicht?

Wir mögen die Berührung an der Klitoris auch nicht immer und überall. Am Anfang kann sich die Stimulation des G-Punktes auch so anfühlen, als müssten wir dringend auf die Toilette. Ich finde, dass ist schon ein Hindernis erster Güte. Und daran müssen Frauen sich erst einmal gewöhnen, so sie denn gewillt sind, an dieser Stelle weiterzumachen. Sich Zeit zu lassen ist beim G-Punkt daher ein ganz besonders wichtiger Faktor.

Das Genitale einer Frau füllt sich bei Erregung ebenso mit Blut wie der Penis. Es kann bis zu einer halben Stunde dauern, aber dann sind die Veränderungen nicht mehr zu übersehen:

Die äußeren und inneren Lippen schwellen an und werden dunkler. Das erste Drittel der Vagina wird viel stärker durchblutet und durch das Anschwellen des Gewebes enger. Der G-Punkt liegt ebenfalls in diesem Bereich. Seine oben erwähnten Drüsen in ihrem schwammartigen Gewebe füllen sich mit Flüssigkeit und sind dann auch tastbar. Das ist der Moment, ab dem diese erogene Zone zum Leben erwacht und die bewusste Stimulation zu einem besonderen Erlebnis werden kann.

Gib Deiner Partnerin das Gefühl, willkommen zu sein

Ein weiterer nicht zu vernachlässigender Faktor ist das Körpergefühl. Viel zu viele Frauen mögen ihren Körper nicht wirklich und haben ihre vermeintlichen Schwachstellen permanent vor Augen. Auch beim Sex. Oder gerade beim Sex. Aber wie soll sich Frau bitteschön entspannen, wenn sie die ganze Zeit innerlich und äußerlich windet, um ihn nicht sehen zu lassen, was er nicht sehen soll?

Und dann erst das Genitale. Wenn Männer wüssten, wie wenig Frauen sich selber damit auskennen und wie sehr viele dort nicht hinsehen mögen, würde ein Aufschrei um die Welt gehen. Aber sie sind so fasziniert von dem, was sich zwischen den Schenkeln einer Frau verbirgt, dass sie es sich auch nicht einmal ansatzweise vorstellen können. Und kaum eine Frau sagt ihrem Liebhaber etwas von ihrer Scham und ihrer Ablehnung.

Das Thema geht das so tief, dass es unaussprechlich scheint. Kommt es in meiner sexualtherapeutischen Praxis auf den Tisch, ist das oft ein großer Blockadenlöser. Denn daran können wir arbeiten. Und Du kannst direkt damit beginnen, indem Du Deiner Partnerin ganz bewusst das Gefühl vermittelst, sie so zu lieben und zu begehren, wie sie ist. Das ist vermutlich auch der Fall, aber sage es ihr, zeige es ihr ganz deutlich. Wie schön und unwiderstehlich findest Du sie und insbesondere ihr Geschlecht? Was magst Du daran besonders? Warum berührst, leckst Du es so gern?

Zeit für den G-Punkt

Achtung Orgasmusfalle!

Der Orgasmus steht meiner Meinung nach heute viel zu sehr im Vordergrund. Ihn wollen wir oft möglichst schnell erreichen und ganz ohne ist doof. Dabei gilt beim Sex so viel mehr als noch bei vielem anderen das Motto „Der Weg ist das Ziel“.

Wir müssen nicht so durch unser erotisches Repertoire preschen, nur um am Ende ein kurzes Glück zu erleben.

Die Stimulation unseres ganzen Köpers ist so viel schöner, wenn wir sie einfach nur so genießen können, ohne am Ende ein Ergebnis abliefern zu müssen.

Der Orgasmus, insbesondere der weibliche, setzt viele Menschen unter Leistungsdruck. Er will es ihr recht machen, sie will ihm zeigen, dass er es richtig macht. Puh und schon ist alle Leichtigkeit dahin.

Und wenn Ihr dem G-Punkt jetzt auf Teufel komm raus sein Geheimnis entlocken wollt, kann das in totaler Lustlosigkeit enden. Also runter vom Gaspedal. Erkunde Deine Partnerin (oder Dich selber) ohne Ziel, einfach nur der puren Lust und Sinnlichkeit wegen. Setzt Euch ein Zeitlimit. 15 Minuten Berührung, egal, was passiert.

Eine kleine Spielanleitung - Wie finde ich den G-Punkt?

Ok, alles ist gut vorbereitet? Die Liebste entspannt und ebenfalls neugierig? Dann kann es jetzt losgehen. Am Besten liegt sie auf dem Rücken mit leicht gespreizten Beinen. Lege eine Hand auf den Bauch die andere auf den Venushügel und halte einen Augenblick inne. Vergewissere Dich noch einmal, dass es ihr gut geht. Dann streichle vorsichtig über die äußeren Lippen und arbeite Dich ganz langsam ins das Innere der Vulva vor. Wie sind die inneren und äußeren Lippen beschaffen?

Fühle, wie zart sie sind. Achte auf die Veränderungen. Eine Vulvamassage ist ein wunderbares Gefühl und findet viel zu selten statt.

Wenn Du mit Deiner Partnerin in gutem Kontakt bist, wirst Du merken, wenn es weitergehen kann.

Ganz vorsichtig und langsam schiebst Du einen Finger in sie hinein. Dann einen zweiten. Verharre auch hier einen Augenblick. Lass Deiner Partnerin die Zeit, Dich wirklich zu spüren. Und dann kannst Du ganz sanft damit beginnen, die Fläche hinter dem Scheideneingang in Richtung Bauchdecke zu erkunden.

Fühlst Du das dicke Gewebe? Umkreise es mit Deinen Fingern, male Achten, mach eine lockende Bewegung, tippe auf die Fläche.

Achte dabei immer auf Deine Partnerin. Wie geht es ihr? Was machen ihr Atem und ihre Körperspannung? Streichle sie zwischendurch auch am Rest des Körpers, lege Deine Hände auf ihre Brüste.

Du kannst mit der Zeit das Tempo steigern und auch mit dem Druck spielen. Druck spielt übrigens die größere Rolle bei dieser Stimulation. Achte auch auf Deine eigene Befindlichkeit. Schau, dass es für Dich bequem ist und Du entspannt bleibst. Sollte Dir gleich gefühlt der Arm abfallen, mach eine Streichelpause. Und Ihr könnt natürlich auch die Stellung wechseln. 

Gleitmittel

Auch wenn eine Frau bei Erregung zusätzliche Feuchtigkeit produziert, empfehle ich bei dieser Erkundung Gleitmittel. Die Beschäftigung mit dem intimen Bereich dauert ja doch etwas länger und ist intensiver. 

Gleitmittel gibt es viele, aber welches ist am Besten geeignet? Wasserlösliche ziehen schneller ein. Gleitmittel auf Silikonbasis tun dies gerade nicht. Sie hinterlassen aber auf der Haut einen Film, der sich nur unter der Dusche wieder gut entfernen lässt.

Ich empfehle daher gern Öle auf pflanzlicher Basis, solange keine Kondome im Spiel sind. Mandelöl oder Jojobaöl sind pflegend und ziehen langsam in die Haut ein. 

Der G-Punkt ist ein Kann, kein Muss!

Vereinzelt habe ich es schon angesprochen. Der G-Punkt ist nicht nur in der Sexualwissenschaft umstritten. Es gibt auch unter den Frauen unterschiedliche Meinungen und Erfahrungen. Die einen schwören auf den G-Punkt, andere haben ihn bis heute trotz intensivster Erforschung nicht gefunden und wieder andere interessiert er überhaupt nicht. Der G-Punkt ist ein Kann. Er ist aber kein Muss!

Wenn Ihr Euch auf die Suche macht, genießt den Weg. Die Berührung und die bewusste Auseinandersetzung mit dem weiblichen Genitale an sich sind schön genug und finden aus meiner Sicht viel zu wenig statt.

In dieser körperlichen und emotionalen Entspannung können sich manche Frauen überhaupt erst richtig fallen lassen. Deswegen habe ich auch geschrieben, dass es so wunderbar ist, wenn Frauen deutlich gezeigt wird, wie schön sie sind.

Wie oft erlebe ich Frauen und Männer, die ganz überrascht aufsehen, wenn sie erfahren, wie sehr sich Vulva und Vagina einer Frau bei Erregung verändern. Wenn auch Frauen nur in diesem Zustand Sex haben könnten, würde deutlich weniger in unseren Schlafzimmern geschehen! 

Anja Drews
 

Als Dipl.-Sexualpädagogin, Sexualtherapeutin und Sexualwissenschaftlerin unterstütze ich Menschen dabei, ihren ganz eigenen Weg in dieser wohl spannendsten und vielfältigsten Seite unseres Lebens zu finden. Meine Arbeit erfüllt mich mit großer Freude und begeistert mich immer wieder aufs Neue! Ausführliche Informationen über mich findest du hier auf der Seite.

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