Slow Sex: Mit Achtsamkeit die Liebe neu entdecken

In unserer modernen Welt dreht sich immer mehr um Leistung. Höher, schneller, weiter. Ob im Job, beim Sport oder eben auch in der Liebe. Die Uhr tickt, der Tag ist endlich und ein Termin jagt den nächsten. Um den Stress im normalen Alltag zu reduzieren, schalten viele Menschen mittlerweile einen Gang runter. Achtsamkeitstraining, Meditation, Yoga oder Entspannungsübungen wie die progressive Muskelentspannung helfen dabei, sich wieder auf sich selber zu konzentrieren. Vor allem die jüngere Generation setzt auf eine Work-Life-Balance, also auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Job und Privatleben. Und dafür wird heute zum Glück auch niemand mehr schief angesehen.

Nur beim Sex scheint diese Sichtweise noch nicht angekommen zu sein. Sex ist oft der letzte Punkt auf der Tagesliste und wird zwischen Weckerstellen und Lichtausschalten gequetscht. Erfolgreich nur, wenn mindestens eine/r von beiden einen Höhepunkt erreicht. Der Weg dahin führt über eine Konzentration auf die erogenen Hotspots, um möglichst effizient Erregung zu produzieren. Und wenn der Orgasmus ausbleibt oder viel zu früh kommt, ist die Verzweiflung groß.

Vorspiel, HAUPTSPIEL, Nachspiel. Das Hauptaugenmerk liegt auf der Mitte, der Penetration. Und die muss reibungslos funktionieren, ebenso wie die Erektion. Zumindest beim heterosexuellen Sex. Alles andere wird oftmals sogar als „nicht richtiger Sex“ bezeichnet. Der Orgasmus dient als Gradmesser sexueller Erfüllung und erotischer Fertigkeiten. Dass das auf Dauer nicht gut geht, wissen viele Paare, die zu mir in die sexualtherapeutische Praxis kommen. Denn irgendwann schaut man sich an und fragt sich erstaunt, wo denn nur die Leichtigkeit beim Sex geblieben sei. Zum Glück gibt es mit Slow Sex eine wunderbare Möglichkeit zur Entschleunigung.

1. Warum Slow Sex?

Wie wäre es, Sex losgelöst von Leistungs- und Erwartungsdruck zu erleben? Eine Möglichkeit, die sinnliche Begegnung an sich zu genießen und sich dabei wahrhaft nah zu sein? Eine Möglichkeit, dem Sex mehr Raum zu geben und spielerisch zur Leichtigkeit zurückzufinden? Wie wäre es mit Slow Sex? 

Setzen wir den Sex auf der Prioritätenliste doch wieder hoch. Aber nicht einfach nur das körperliche Zusammenspiel von Penis und Vagina. Sondern den ganzen Menschen, das Zusammensein, das Sich-Nah-Sein. Den Genuß, den wir uns schenken können, wenn wir jeden Quadratzentimeter unserer Körper entdecken und unsere Lust ganz neu erforschen, jenseits vom Leistungsdruck.

2. Slow Sex? Ist das einfach nur Sex in langsam?

Nein, Slow Sex ist nicht einfach nur langsamer Sex. Auch wenn das schon einmal ein guter Anfang wäre. Bei Slow Sex geht es darum, dem eigenen Körper, dem gegenwärtigen Moment und der eigenen Wahrnehmung die volle Aufmerksamkeit zu schenken, losgelöst von der konventionellen Choreografie aus Vorspiel, Penetration und Nachspiel. Menschen, die Slow Sex praktizieren, lernen hier eine neue Form der Kommunikation kennen, schärfen ihre Sinne und erleben sexuelle Hingabe ohne Forderungen. Wir dürfen bei uns bleiben und die sexuelle Energie im ganzen Körper spüren.

Bei sich zu bleiben, das hört sich so einfach an. Ich erlebe es immer wieder, dass Menschen mit ihrer Aufmerksamkeit eben nicht bei sich sind. Sie versuchen herauszufinden, was ihr Gegenüber sich gerade wünscht. Sie fragen sich, ob sie alles richtig machen. Oder sie sind schon in der Planung, was als nächstes kommen soll. Sie möchten der anderen Person ein gutes Gefühl zu vermitteln. „Hej, du machst alles richtig!“ Das ist wirklich nett gemeint, kann aber dazu führen, dass sich bei so viel Kopfkino die eigene Lust und Erregung verflüchtigen.

3. Für wen ist Slow Sex geeignet?

Hast Du es schon einmal erlebt, dass Du nicht zum Orgasmus gekommen bist? Obwohl Du Dir nichts sehnlicher gewünscht hast? Oder bist Du schon einmal zu früh gekommen? Obwohl Du nichts weniger gewollt hast? Vielleicht ist Dir beim Sex auch ganz einfach langweilig und so langsam kommt Dir die Lust abhanden? Oder Du hast das Gefühl, Dein Partner oder Deine Partnerin törnt Dich trotz großer Liebesgefühle nicht mehr so richtig an? Brauchst Du Pornobilder im Kopf, um so richtig in Schwung zu kommen? Vielleicht hast Du Wünsche, die Du noch nie geäußert hast? Du möchtest gern mehr Nähe und Romantik, aber Deine Partner oder Deine Partnerin steht auf schnellen Sex? Dann bist du beim Slow Sex genau richtig!

Aber auch alle Menschen, die mit ihrem bisherigen Sexleben vollauf zufrieden sind, können hier etwas Neues lernen. Denn das ist das Wunderbare am Sex: Es gibt immer wieder neue Seiten, neue Richtungen und neue Erfahrungen. Warum also nicht einmal etwas ausprobieren?

Warum Slow Sex auch ältere Paare glücklich macht

So langsam ändert sich das Bewusstsein, dass Sex nicht nur etwas für junge Menschen ist. Auch ältere Menschen haben Lust auf Sex, auf Leidenschaft und auf Sinnlichkeit. Wie wir Sexualität dann ganz konkret ausleben, hängt viel davon ab, welchen Stellenwert sie in unserem Leben bis dahin eingenommen hat. Allerdings verändert sich im Laufe des Lebens unser Körper. 

Erektionen sind dann vielleicht nicht mehr so hart oder lang andauernd wie früher, bleiben manchmal sogar ganz aus. Männer brauchen häufig mehr Stimulation und Aufmerksamkeit. Für Frauen spielen die Wechseljahre eine große Rolle bei den körperlichen Veränderungen. Während die Vagina in jüngeren Jahren sozusagen dauerfeucht ist, kann dies später weniger werden. Eins bleibt jedoch gleich: Bei ausreichender Erregung wird weiterhin genügend Feuchtigkeit produziert!

Diese körperlichen Veränderungen bieten die große Chance, Sexualität neu zu entdecken. Wo womöglich früher Erektion, Penetration und Orgasmus im Vordergrund standen, kann jetzt eine neue Vielfalt entdeckt werden. Und durch Slow Sex auch eine noch intensivere Form der Intimität. Das einzige, was es dafür braucht, sind die Lust auf Veränderungen, Entdecker*innengeist und im Falle von Slow Sex viele Kissen.

4. Sich bewusst Zeit nehmen für Lust und Sex

Dieser Punkt ist vor allem für Paare bedeutsam, die schon eine ganze Weile zusammen sind und denken, dass sich Lust spontan einstelle müsste. So, wie es am Anfang ja meistens auch war. "Zum Sex kann man sich doch nicht verabreden!" heißt es ganz empört. Dabei wird allerdings gern vergessen, dass auch in der heißen Anfangszeit oft viel Vorbereitung im Spiel war. Und das auch ganz praktisch betrachtet. Morgens in der Dusche wurde etwa die Körperbehaarung in Schuss gebracht mit dem Gedanken, wo am Abend überall Hände den Körper erforschen könnten. Ein passendes Restaurant wurde ausgesucht mit dem Gedanken, hinterher noch auf einen Absacker auf der Couch zu landen. Sex war also schon früh am Tag im Spiel und hat die Lust bereits klammheimlich angestoßen.

Schaut man sich allerdings den Wochenplan eines langjährigen Paares einmal genauer an, dann ist da nicht viel Luft für sinnliche Gedanken oder Spontanität. Und Lust entsteht nun einmal nicht im luftleeren Raum. Die Stimmung muss passen, die Situation muss es hergeben und die Lust sich entwickeln können. Warum also nicht einfach anfangen und sich davon überraschen lassen, wie sich Lust beim Tun ganz langsam aufbaut? Beim Slow Sex verabredet man sich daher zum Zusammensein und genießt die intime Zweisamkeit, egal, was genau dabei entsteht.

5. Sex ohne funktionieren zu müssen

Beim Slow Sex brauchen wir nicht zu funktionieren. Alles, was geschieht, geschieht und wir nehmen es einfach an. Es ist nicht wichtig, ob wir schon erregt sind oder ob sich unsere jeweiligen körperlichen Reaktionen schon eingestellt haben. Und was dieses Nicht-funktionieren-zu-müssen bedeutet, wird vor allem dann verständlich, wenn man bedenkt, dass sehr viele Männer in Bezug auf ihre Erektion eben genau vom Funktionieren sprechen. Entgegen der allgemeinen Sichtweise sind auch Männer störanfällig und Leistungsdruck macht sich sehr schnell am Penis bemerkbar. „Es funktioniert nicht“ ist dann ein Satz, den ich sehr häufig höre. Und wenn „es nicht funktioniert“, ziehen sie sich nicht selten aus Angst vor dem Versagen komplett aus der gemeinsamen Sexualität zurück. Schade, oder? Wenn die Erektion beim Slow Sex jedoch nicht länger der Nabel der erotischen Welt ist, kann das enorm entlastend sein.

Darum ist Slow Sex auch für Männer ein Gewinn

"Männer können immer. Männer wollen immer." Diese zwei Sätze haben sich in so manches Gehirn eingebrannt. Und sie werden gern für wahre Tatsachen gehalten. Das wäre auch gar nicht weiter bedenklich, wenn sich Männer dadurch nicht selber unter Druck setzen würden. Sie denken dann nämlich auch, dass sie erstens immer zur Verfügung stehen und zweitens immer Lust haben müssten. Druck ist allerdings das Gegenteil von lustvollem Sex und führt nicht selten zu Erektionsproblemen und Unlust.

Und was den Orgasmus betrifft, kann es auch für Männer geradezu eine Erleichterung sein, nicht mehr auf dem erotischen Präsentierteller zu stehen. Jeder fünfte Mann kennt es, zu früh zu kommen. Und immer mehr Männer haben Schwierigkeiten, bei der Penetration in ihrer Partnerin zu kommen. Dahinter können ganz unterschiedliche Gründe stecken: Aufregung, eine starre Vorstellung von Männlichkeit, Abgrenzungsprobleme oder schlichtweg zu viel Pornokonsum und einseitiger Handbetrieb.

Frauen brauchen für den Geschlechtsverkehr zwar keine Erektion und scheinen allzeit bereit zu sein. Dafür stellen sich häufiger Schmerzen ein. Das liegt zuweilen daran, dass sich die Erregung noch gar nicht richtig ausbreiten konnte, während es schon zur Sache geht. Manche Frauen haben auch noch gar nicht gelernt, ihre Vagina wirklich wahrzunehmen. Dann kann der normale Geschlechtsverkehr zarte Gefühle förmlich überrollen. Slow Sex bedeutet in diesem Fall, in sich hinein zu fühlen und zu erspüren, wie und wo sich angenehme Gefühle ausbreiten.

6. Aufleben in der Orgasmuslosigkeit

Ein Orgasmus ist wunderbar, aber beim Slow Sex nicht das Ziel der sexuellen Begegnung. Waaas? Sex ohne Orgasmus!? Ja, das geht und macht auch Sinn, wenn wir einmal ganz genau hinschauen, welche Bedürfnisse wir durch Sex eigentlich erfüllen wollen. Sexuelle Befriedigung ist eines davon. Andere Bedürfnisse sind der Wunsch nach Verbindung, Intimität, Nähe, sich begehrt fühlen oder einfach zusammen zu sein. Dafür brauchen wir erstens keinen Orgasmus. Und zweitens ist der Orgasmus manchmal sogar eher eine Bremse für das sinnliche Zusammensein. Ganz besonders, wenn er am Ende für das Gelingen eines Liebespiels stehen soll. So, als wäre Sex ohne Orgasmus kein richtiger Sex.

Keine andere körperliche Sensation scheint aus meiner Sicht so herbeigesehnt zu werden wie diese. Und bereitet dabei so viele Probleme. Entweder stellt sich der Höhepunkt gar nicht ein. Oder er stellt sich nicht beim Geschlechtsverkehr ein. Oder er kommt zu früh. Frauen wie auch Männer können hiervon ein Lied singen. Und wenn wir immer wieder hoffen und uns dabei selber oder dem oder der anderen Druck machen, kann schon wieder die Lust verschwinden. Und Menschen ziehen sich aus Angst vor dem Versagen manchmal ganz aus der gemeinsamen Sexualität zurück. Schade, oder?

7. Die drei Prinzipien von Slow Sex als Anleitung

Wenn wir diesen drei Grundprinzipien des Slow Sex folgen, können wir jede erotische Begegnung zu einer wunderbaren Erfahrung werden lassen, (wieder) mehr Nähe und Intimität genießen und je nach Tagesform sehr viele unterschiedliche Wünsche erfüllen.

7.1 Entspannung

Ich habe in den vorangegangenen Zeilen davon geschrieben, wie hinderlich eine Erwartungshaltung in Bezug auf das Funktionieren beim Sex sein kann. Entspannung bedeutet in diesem Fall, von diesen Erwartungen loszulassen und sich auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren. Was passiert gerade, was kann ich wo in meinem Körper fühlen?

Die Entspannung bezieht sich aber auch auf den Körper selber. Wo bin ich angespannt und wo kann ich mich noch mehr entspannen? Die oben erwähnte progressive Muskelentspannung kann Dir dabei helfen, einzelne Muskelgruppen überhaupt erst einmal wahrzunehmen und nach und nach zu entspannen. Und jetzt stell Dir einmal einen Orgasmus in völliger Tiefenentspannung vor, wenn sich die orgastischen Wellen durch Deinen ganzen Körper ausbreiten!

7.2 Achtsamkeit

Ebenfalls erwähnt habe ich die Gedanken, die uns beim Sex so durch den Kopf schießen: „Was kann ich als nächstes machen? Was wird von mir erwartet?“ Hiermit lenken wir uns von dem aktuellen Geschehen ab, sind bereits in der Zukunft oder bei der anderen Person. Achtsamkeit bedeutet in diesem Fall, wirklich ganz bei sich und im Moment zu sein. Menschen, die bereits Erfahrung im Achtsamkeitstraining haben, brauchen diese Erfahrungen im Grunde nur auf die sinnliche Begegnung zu übertragen. Was kann ich gerade sehen, fühlen, hören, schmecken, riechen?

7.3 Absichtslosigkeit

Wenn wir ein Ziel verfolgen, engen wir unsere Sicht ein. Und beim Sex auch unsere Erlebniswelt. Beim Slow Sex können wir das tun, was uns gerade gefällt, ohne dass wir damit etwas Bestimmtes beabsichtigen. Es geht also nicht darum, Reaktionen hervorzurufen oder uns im besten Licht zu präsentieren. Und wenn ich meiner Lust selbstbestimmt folge, kann sich auch mein Gegenüber viel besser entspannen und die Verantwortung abgeben. Wir sind mit unserer Aufmerksamkeit wieder im Moment, nicht in der Zukunft.

8. Woher kommt Slow Sex?

Die Südafrikanerin Diana Richardson hat den Begriff Slow Sex ursprünglich geprägt. In zahlreichen Veröffentlichungen und Workshops können Menschen ihr und ihrem Partner seit vielen Jahren auf diesem Weg folgen und von ihnen lernen. Der Film "Slow Sex - Wie Sex glücklich macht" von Diana Richardson hat 2013 sogar den Cosmic Cine Award in der Kategorie Publikumspreis gewonnen. 

Yella und Samuel Cremer haben sowohl ein Buch als auch einen Onlinekurs zum Thema herausgegeben. Weitere Informationen findest Du am Ende des Beitrags. In diesem Video spreche ich mit Yella Cremer über ihre eigenen Erfahrungen mit Slow Sex. Es ist sehr spannend, wie sich ihre Beziehung und Sexualität dadurch verändert haben. Und dann sind natürlich auch all die wunderbaren Möglichkeiten von Slow Sex Thema. Hier werden sich ganz viele Deiner Fragen klären. Und mir macht es immer wieder viel Spaß, mit Yella über Sexualität zu sprechen. Sie ist einfach eine großartige Frau, die unaufgeregt und warmherzig über die intimsten Dinge unseres Liebeslebens aufklärt!

9. Anleitung: Schritt für Schritt Slow Sex lernen

So, jetzt möchtest Du wahrscheinlich wissen, wie das nun genau geht mit dem Sow Sex. Yella und Samuel schlagen dazu drei aufeinanderfolgende Phasen vor:

Schritt 1: Aufwärmen

In der ersten Phase legt Ihr Euch nackt ins Bett, kuschelt und spürt einfach Haut und Körperwärme. Dann dürft Ihr Euch ganz ausgiebig streicheln und leicht stimulieren. In dieser Phase darf auch bereits etwas Gleitgel auf die Genitalien aufgetragen werden.

Schritt 2: Vereinigen und Entspannen

Wenn Ihr merkt, dass Ihr soweit seid, geht es einen Schritt weiter. Der Penis wird wie in Zeitlupe und mit viel Aufmerksamkeit in die Vagina eingeführt. Im Gegensatz zum herkömmlichen Sex braucht der Penis nicht erigiert zu sein und auch die sonst erforderliche erhöhte Feuchtigkeit der Vagina ist nicht notwendig. Spannend, oder? Hier geht es nicht um Erregung sondern um die innige sexuelle Verbindung. Und dabei passiert richtig viel. Denn Ihr bleibt mit Eurer Aufmerksamkeit ganz bei Euch und im Gefühl. Richtig intensiv wird es, wenn Ihr Euch dabei in die Augen schaut.

Ab der zweiten Lernphase kommen bewusste Bewegungen hinzu. Hier lauscht Ihr in Euren Körper hinein und spürt, wann Impulse für kleine Bewegungen aus Eurem Inneren heraus kommen. Der Körper übernimmt die Führung, nicht der Kopf.

Schritt 3: Ausklingen

Da Slow Sex meist ohne Orgasmus endet, kann man ihn ganz langsam ausklingen lassen. Yella und Samuel schlagen vor, gemeinsam bis drei zu zählen und sich dann voneinander zu lösen. Paare entwickeln ganz unterschiedliche Rituale für diese Auseinandergehen. Und dann kommt die Zeit "danach". Schaut einmal, wie es Euch damit geht, wie nah Ihr Euch seid, was sich verändert hat.

10. Die beliebtesten Slow Sex Stellungen

Wer bisher Meister oder Meisterin in der Stellungschoreographie war, darf sich auch in dieser Hinsicht entspannen. Beim Slow Sex zählt nicht die Häufigkeit der Stellungswechsel sondern Bequemlichkeit und Entspannung. Weiter oben hatte ich die Muskelentspannung angesprochen. Wenn unsere Muskeln wirklich entspannt sind, haben wir viel mehr Gefühl im Körper. Das kannst Du gleich jetzt ausprobieren, indem Du einen Unterarm fest anspannst und mit der anderen Hand über die Haut streichst. Dann entspanne den Arm und streiche noch einmal darüber. Bemerkst Du den Unterschied?

Da wir beim Slow Sex über eine längere Zeit in derselben Stellung verharren, sollte diese so sein, dass beide wirklich entspannt liegen können. Dazu dürfen auch feste Kissen und zusammengerollte Decken oder Handtücher verwendet werden. Ich halte mich im Folgenden wieder an die Empfehlungen von Yella und Samuel.

Die Scherenstellung

Hier haben wir die klassische Slow Sex Stellung. Beide liegen zuerst auf dem Rücken nebeneinander. Dann werden die Beine ineinander verschränkt und so mit Kissen abgestützt, dass der Penis von oben leicht in die Vagina gleiten kann.

Die Falterstellung

Diese Stellung beginnt zuerst wie die Missionarsstellung. Allerdings liegt der Mann nicht auf seiner Partnerin sondern seitlich und mit Kissen gestützt daneben. So können beide angenehm in dieser Position liegen. Und wenn es doch unbequem ist, kann der Mann einfach die Seite wechseln.

Die entspannte Reiterin

Hier liegt die Frau oben und der Mann unten. Sie kann mit ausgestreckten oder angezogenen Beinen auf ihm liegen.

11. Mit Slow Sex eine neue Intimität erleben

Auf den ersten Bick scheint Slow Sex so ganz anders zu sein, als alles, was wir bisher über Sex gedacht haben. Keine Ziel, keine schnellen Bewegungen, keine permanente Erregungssteigerung. Letztendlich ist Slow Sex aber ganz normaler Sex, nur absichtslos, entspannt und achtsam. Dadurch, dass Erektion und Orgasmus nicht länger im Mittelpunkt des Geschehens stehen, ist es leichter, sich auf einer sinnlichen Ebene viel näher zu sein als dies bis dahin meist der Fall beim Sex war. Menschen, mit denen ich auf eine ähnliche Art und Weise arbeite, berichten davon, dass sich eine ganz neue Form der Intimität und sexuellen Offenheit einstellt.

Das alles bedeutet nicht, dass man es nicht auch auf die herkömmliche Art miteinander treiben kann. Aber es ist doch schön zu wissen, dass es auch ganz anders geht. Letztendlich gibt es viele unterschiedliche Arten, Sex zu gestalten, abhängig von Neigungen und Möglichkeiten, wie zum Beispiel beim BDMS oder Tantra.

12. Liebe würde Slow Sex machen: Eine Anleitung

Yella und Samuel Cremer haben ein wunderbares Buch über Slow Sex geschrieben. In „Liebe würde Slow Sex machen“ wenden sie sich mit vielen Informationen und genauen Anleitungen an alle, die sich auf diese entspannte und spannende Reise begeben möchten. In diesem Buch wimmelt nur so von Illustrationen und Informationen rund um das Thema Slow Sex. Aber auch insgesamt erfahren die Leser vieles neues über Sexualität.

13. Der beste Slow Sex Onlinekurs

Die beiden habe dazu auch einen kompletten Onlinekurs entwickelt. Sie möchten dadurch noch mehr Menschen die Möglichkeit bieten, allein zuhause und im eigenen Tempo Slow Sex zu lernen und zu praktizieren. Einfach nachvollziehbar und Schritt für Schritt nehmen Yella und Samuel die Kursteilnehmer mit auf diese Reise.

Der SlowSex Onlinekurs:


Liebe machen auf seelisch nährende Weise für Paare.
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Slow Sex Kurs

SlowSex ist ein Ausweg aus der sexuellen Matrix. Euer Sex und Eure Beziehung werden sich grundlegend verändern, so wie es bei uns selbst und vielen anderen SlowSex-Paaren geschehen ist. SlowSex ermöglicht Euch:

  • Eure Sexualität als Lebenskraft in Euer tägliches Leben zu holen
  • einen Weg zu lernen, regelmäßig erfüllten Sex zu haben, der auch die Seele nährt und wahre Nähe schafft
  • und das alles ganz leicht und Ihr müsst dazu nicht Euer ganzes Leben auf den Kopf stellen, jahrelange Übungen machen oder einer neuen Religion beitreten
  • das und noch viel mehr ist SlowSex.

Yella Cremer

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Anja Drews
 

Als Dipl.-Sexualpädagogin, Sexualtherapeutin und Sexualwissenschaftlerin unterstütze ich Menschen dabei, ihren ganz eigenen Weg in dieser wohl spannendsten und vielfältigsten Seite unseres Lebens zu finden. Meine Arbeit erfüllt mich mit großer Freude und begeistert mich immer wieder aufs Neue! Ausführliche Informationen über mich findest du hier auf der Seite.

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