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Der Samenerguss: Wie viel Sperma ist normal?

Wer sich gern auf Pornoseiten tummelt, kann schnell den Eindruck gewinnen, seine Spermamenge sei wohl eher sehr gering. Viel geringer als bei anderen Männern. Und wenn wir glauben, andere seien besser oder hätten von irgendetwas mehr als wir, dann sind wir unzufrieden und unglücklich. Deshalb ist die Eigenart, uns ständig mit anderen zu vergleichen, auch eine so besonders ungünstige. Dabei besteht gerade bei der Spermamenge nun wirklich kein Grund zur Besorgnis. Denn hier handelt es sich nicht um die Überflutungen aus der Welt der Erotikfilme. Ganz im Gegenteil. Ich führe Dir jetzt einmal die Realität vor Augen. Und ich hoffe, dass ich Dich überzeugen kann!

Die Spermamenge selbst testen

  • Der Teelöffel-Test: Nimm Dir jetzt bitte einen Teelöffel zur Hand. Fülle ihn mit Wasser. Das ist nicht viel. Oder? Nun, genaugenommen sind es ungefähr fünf Milliliter. Das entspricht einem Viertel Schnapsglas. Und das ist auch ungefähr die Menge, die bei einer durchschnittlichen Ejakulation aus einem Penis herauskommt, also zwischen 2 und 6 Milliliter. Durchschnitt bedeutet, dass es hier und da auch einmal mehr oder weniger sein kann. Aber es bedeutet auch, dass die meisten Männer sich ungefähr in dieser Mengenangabe bewegen.
  • Der Kondom-Test: Du kannst jetzt auch in ein Kondom zu ejakulieren. Dann siehst Du ganz genau, wie viel Sperma bei Dir heraus kommt. Ein Kondom hat unten extra ein Reservoir, das das Sperma nach dem Orgasmus auffängt. Das ist dieser kleine Zipfel. Denn irgendwohin muss die Flüssigkeit ja nun einmal. Wenn Du die genaue Menge wissen möchtest, könntest Du das Kondom vor dem Gebrauch und nach dem Gebrauch wiegen. Die Differenz wäre dann Dein Ejakulat. Abzüglich der kleinen Menge, die an Deiner Eichel hängen bleibt. Wenn wir es jetzt nicht auf den Milliliter genau nehmen, entspricht ein Gramm etwa einem Milliliter.

Woher kommen die Unterschiede bei der Menge?

Wenn Du es genau beobachtest, wirst Du feststellen, dass die Menge auch bei Dir selber durchaus etwas variieren kann. Das liegt an der Häufigkeit, mit der Du allein oder mit Deiner Partnerin/ Deinem Partner Sex hast. Je schneller Du nacheinander ejakulierst, desto weniger kommt heraus. Das ist nachvollziehbar, denn Dein Körper muss ja immer wieder neue Flüssigkeit produzieren. Wenn Du also mehrtägige Pausen zwischendurch einlegst, erhöht sich die Menge wieder.

Weniger Ejakulat ist manchmal mehr

Sieh es positiv, dass Du nicht wie ein Pornostar übersprudelst: Denn während Du Dich grämst, ist Deine Partnerin vielleicht ganz froh darüber. Frauen gehen sehr unterschiedlich mit dem Sperma ihres Partners um. Die einen sind eben glücklich, wenn es direkt in einem Kondom entsorgt wird. Und die anderen verteilen es stattdessen großzügig über ihre Brüste, ihre Schenkel, ihr Gesicht. Je nachdem, wo es landet. Und dafür reicht auch die Menge aus, die Du als Liebhaber produzierst!

Anja Drews
 

Als Dipl.-Sexualpädagogin, Sexualtherapeutin und Sexualwissenschaftlerin unterstütze ich Menschen dabei, ihren ganz eigenen Weg in dieser wohl spannendsten und vielfältigsten Seite unseres Lebens zu finden. Meine Arbeit erfüllt mich mit großer Freude und begeistert mich immer wieder aufs Neue! Ausführliche Informationen über mich findest du hier auf der Seite.

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Hans-Peter - September 28, 2019

… noch dazu wird gerade in Filmen mit Tricks, wie Dünnen Schläuchen und Spritzen gearbeitet.
Danke für deine Darstellung. Durch solcher Arten Fake wird uns eingeredet, dass wir nicht der Norm entsprechen und psychischem Druck ausgesetzt werden. Setzt euch keinem Erfolgsdruck aus. Geniesst einfach. Der Weg ist doch das Ziel.
Liebe Grüße, Hans-Peter

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